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"Deutsch sollte man trotz KI beherrschen": Start Modul Fachtexte im Juni 2025

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5 Fragen an Thomas Bucher, Sprachwissenschaftler (M.A.), Kommunikationsspezialist und Dozent für Fachtexte, Funktionsdesign und Zielgruppenanalyse im Modul F (Fachtexte und AI Prompting). Das 5-tägige Modul F startet am Freitag, 6. Juni 2025, nachmittags und schliesst mit einer Praxisarbeit im Herbst ab.

Hier geht's zur Anmeldung für den Vorbereitungskurs Technikredaktor mit Eidg. Berufsprüfung.

  • KI ist in aller Munde. Inwiefern hält die künstliche Intelligenz (KI) in der Technischen Dokumentation Einzug ?

Wir stehen hier noch ganz am Anfang. Inwiefern KI im Arbeitsalltag in das Erstellen von technischen Dokumenten mit einbezogen wird, hängt von vielen Faktoren ab: Unternehmensgrösse, Gewichtung von KI im Unternehmen, Produkte, verwendete Software in der Dokumentation und natürlich die persönliche Einstellung der Technikredaktor:innen selbst. Wir von der TKSM möchten die Technische Redaktion für KI sensibisieren. Viele reden darüber, aber wir wenden KI im Unterricht an.

  • Über welches Rüstzeug sollte die technische Redaktion hinsichtlich KI verfügen?

Die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen von KI im Geschäftsalltag und spezifisch in der Technischen Redaktion zu kennen, ist schon viel wert. Ich muss nicht zwingend über teure, eigens für die Firma trainierte Sprachmodelle verfügen, um mir das Leben beim Schreiben zu erleichtern. Ein kostenloses Abo von ChatGPT oder einem anderen preiswerten KI-Chatbot reichen fürs Erste. Wer seine Doku bereits mit Redaktionssystemen erstellt, wird früher oder später die darin eingebauten KI-Tools nutzen. Die Redaktion erhält Hilfe beim Schreiben, Redigieren und Strukturieren von Texten. Ebenso unterstützt KI bei Informationsdesign, Strukturieren, Klassifizieren und Modularisieren von Inhalten.

  • Was lernen nun die Studierenden im Modul Fachtexte konkret ?

Wir gehen auf Tuchfühlung mit ChatGPT, bearbeiten bestehende Texte und lassen neue mittels KI generieren. Die Studierenden lernen, saubere Prompts zu formulieren, damit das gewünschte Resultat herauskommt. Einfache Tricks helfen, den Prompt und später das Ergebnis zu strukturieren. Dem Sprachmodell etwa zu sagen, dass man Technikredaktor ist, klingt simpel - ist aber entscheidend für den Output der richtigen Textsorte. 

  • Ist KI auch Thema in anderen Modulen?

KI ist tragender Inhalt in den Modulen "Software" (S) und "Informationen visualisieren" (I). Wir widmen uns etwa den Sprachmodellen (Large Language Models, LLM) im Umfeld von Redaktionssystemen. LLMs bilden die Textbasis für alle Chatbots wie ChatGPT. Weiter bearbeiten wir etwa Bilder mit KI-Elementen, und die künstliche Intelligenz generiert Sprechtexte in allen erdenklichen Sprachen für Anleitungsvideos.

  • Muss die technische Redaktion künftig kein Deutsch mehr beherrschen, weil uns die KI alles abnimmt, und wird überflüssig?

Meine Antwort: Nein, die Technische Redaktion wird es immer benötigen. Die Ansprüche an sie steigen laufend. Dabei ist das A und O: Glaube der KI nicht alles - prüfe die von KI erstellten Inhalte vor allem auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Deshalb bin ich überzeugt, dass technische Redakteurinnen und Redakteure stets eine strategische Schlüsselrolle einnehmen werden: nicht nur in der Projektleitung, sondern auch bei kreativen Aufgaben rund um die technische Redaktion, damit unsere Systeme das tun, was wir von ihnen erwarten. Meine Antwort zur Sprachkompetenz: Kenntnisse in deutscher Sprache bleiben essenziell. Wie will ich die künstlichen Intelligenz lehren, Inhalte logisch und sprachlich korrekt zu generieren, wenn ich selber die Sprache nicht beherrsche und Texte nicht logisch aufbaue?

  • Inwiefern wird denn nun Sprachkompetenz für Technikredaktor:innen wichtig bleiben?

Vielleicht geht es nicht mehr unbedingt darum, zu wissen, ob eine Präposition den Dativ oder Genitiv regiert, sondern Strukturen von Nutzungsinformationen und logische Abläufe zu verstehen. Wir halten am Grammatik-Workshop fest, und die Studierenden sollen lernen, wie man Texte sinnvoll so umformuliert, dass sie zu einem guten, verständlichen Fachtext werden. Ein weiterer Faktor, den wir im Kopf behalten müssen: Die berufsbegleitende Ausbildung breitet auf den Platz in der Arbeitswelt vor: Die Technische Redaktion sitzt ja nicht im stillen Kämmerlein, sondern bleibt in das kommunikative Netzwerk der Firma eingebunden. Zusammen mit der sozialen Intelligenz wird Sprache für die Kommunikation zwischen Teams ihre Schlüsselfunktion behalten. Und Sprache ist die Grundlage aller Kommunikation.

Hier geht's zur Anmeldung für den Vorbereitungskurs Technikredaktor mit Eidg. Berufsprüfung. Alle Module können einzeln als Form einer persönlichen Weiterbildung belegt und abgeschlossen werden.

Zur Person

Thomas Bucher liebt Sprache über alles. Seit 2011 unterrichtet er den Grammatik-Refresher für Technikredaktorinnen und -redaktoren. Der Kurs wurde 2024 mit praktischen Übungen zu KI und Prompting ergänzt. Thomas Bucher ist ausgebildeter Techikredaktor, hat lange als Journalist gearbeitet und verfügt über 10 Jahre Erfahrung in Industriebetrieben. Ein CAS in Digital Publishing und AI Prompting rundet sein Profil ab.

Unterrichtsthemen im Modul F

  • Produkt- und Zielgruppenanalyse durchführen: Produkt, Lebensphase und Tätigkeiten analysieren, Zielgruppen und deren Merkmale bestimmen
  • Fachtexte erstellen und überprüfen: Struktur und Funktion von Informationstexten, Grammatik und Rechtschreibung, Sprachregeln, Fachtexte formulieren, künstliche Intelligenz (KI) und AI Prompting
  • Informationsstrukturen: Metainformationen, Orientierungshilfen, Struktur und Hierarchie von Inhalten (Funktionsdesign, DITA etc.)
  • Fremdsprachige Nutzungsinformation: Übersetzungsprozess, Lokalisierung, CAT-Tools, Terminologie

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Zur Person

Alexander Loistl ist Senior Legal Counsel und Risk & Insurance Manager der Vetropack Holding AG, Bülach. Zuvor war er während 20 Jahren bei der Zurich Versicherung und bei der Sulzer Chemtech AG in verschiedenen Funktionen tätig. Nebenher unterrichtet er juristische Themen in verschiedenen Ausbildungseinrichtungen in der Schweiz und ist Inhaber und Geschäftsführer der Alocon GmbH, eines Beratungsunternehmens mit den Schwerpunkten «Recht, Compliance und Risk Management». Er hat langjährige Erfahrung im Bereich des Haftpflicht- und Sicherheitsrechts.

Unterrichtete Themen im Modul R (Recht), Unterthema: rechtliche Grundlagen

  • Grundlagen des Haftpflichtrechts
  • Persönliche Haftung von technischen Redaktor:innen
  • Grundlagen des Schweizer und europäischen Produktsicherheitsrechts (mit Ausblick auf die geänderte Rechtssituation in der Europäischen Union)
  • Aspekte des betrieblichen und persönlichen Risk Managements zur Produktehaftpflicht und Produktesicherheit
  • Urheberrechtliche Aspekte
  • Rechtliche Aspekte der Digitalisierung und der Verwendung von KI
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